Begleitung durch den Kinder- und Jugendhospizdienst

Die Begleitung durch den Kinder- und Jugendhospizdienst ist aus meiner Sicht für uns Geschwisterkinder sehr wichtig. Meiner Meinung nach ist es gut noch eine andere Person im Leben zu haben, abgesehen von den Eltern, die einem zuhört und bei Problemen zur Seite steht. Wir werden durch den Kinder- und Jugendhospizdienst erst seit 2010 begleitet, seitdem ich erwachsen bin, was ich sehr schade finde. Ich hätte das sehr gerne früher schon gehabt.

Als Kind hätte ich mir noch einen anderen Ansprechpartner als meine Eltern gewünscht. Manche Fragen stellt man einfach nicht gerne seinen Eltern. Ich hätte es toll gefunden, wenn ich dabei gewesen wäre, wenn etwas mit meiner Schwester unternommen wurde. Aber das sollte auch kein Muss sein. Ich hätte auch gerne jemanden gehabt der mit mir allein mal etwas unternimmt, ohne meine beiden Geschwister. Wie zum Beispiel ins Kino, in den Zoo oder ins Schwimmbad gehen, zusammen Basteln, Fußball spielen oder gemeinsam auf den Spielplatz gehen. Ein sehr wichtiger Punkt für mich ist der Austausch und das Zusammensein mit anderen Geschwistern in geschützter Atmosphäre, in der man einfach mal ohne das behinderte Geschwisterkind etwas Schönes unternehmen und von anderen Erfahrungen profitieren kann.

Ich habe mir immer gewünscht, dass Menschen, egal ob Lehrer, Trainer und Betreuer im Verein, Nachbarn, Klassenkameraden, usw., offen auf mich zugehen. Das sie mich einfach völlig normal behandeln, wie sie andere Kinder auch behandeln würden. Ich habe es gar nicht leiden können, wenn ich als Extrawurst oder einfach anders behandelt wurde. Darum habe ich mich auch mit den Menschen umgeben, die mich so behandelt haben, wie es mir gutgetan hat und die meine Schwester akzeptiert haben.
Meine Lehrkräfte hatten immer ein offenes Ohr für mich und waren in schwierigen Situationen auch für mich da. Meine Trainer und auch die Betreuer in Vereinen haben mich immer so behandelt wie alle anderen Kinder auch, aber waren auch für mich da, wenn ich Redebedarf hatte. Andere Kinder haben mich zum Glück nie anders behandelt wie die anderen und haben mich auch so akzeptiert wie ich bin. Ich habe meine Freunde auch immer mit nach Hause nehmen können und da habe ich zum Glück auch nie schlechte Erfahrungen sammeln müssen. Auch bei meinen Nachbarn und meiner Verwandtschaft war es mir wichtig, dass sie einfach meine Schwester akzeptieren. Und das haben auch alle getan, weshalb ich auch gerne Kontakt zu diesen Personen hatte und habe.

Aus meiner heutigen Sicht schätze ich besonders an der Arbeit des Kinder- und Jugendhospizdienst, dass meine Schwester da gut aufgehoben ist und mal eine andere Person etwas mit ihr unternehmen kann, abgesehen von uns als Familie. Ich freue mich auch sehr für meine Eltern, dass sie mal Zeit haben, etwas für sich zu machen. Ich finde es schön, wenn ich mal gefragt werde, ob ich auch mit spazieren gehen möchte. Ich nehme auch gerne die Unterstützung an, dass ich was mit Diana allein, ohne meine Eltern, machen kann. Zum Beispiel Begleitung in den Zoo oder ins Schwimmbad.

Zusammenfassend zu sagen ist, dass der Kinder- und Jugendhospizdienst für uns Geschwister wichtig ist und dass ich diese schöne Erfahrung niemals missen möchte. Ich hoffe, dass noch ganz viele andere Geschwister die Unterstützung annehmen und für sich nutzen können.

Gedanken einer Schwester. Christina, 32 Jahre, deren Familie seit 2010 zunächst durch den AKHD Aschaffenburg/ Miltenberg und seit 2016 über den AKHD Miltenberg begleitet und unterstützt wird.

Tanja Munzinger-Rust, Koordinationsfachkraft AKHD Miltenberg

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